Donnerstag, 18. November 2010

Wie erkenne ich wenn man Hund krank ist?

Symptome bei Tierkrankheiten

Kleintierabteilung /Wie erkenne ich, ob mein Tier ernsthaft krank ist?

Die richtige Ernährung, Haltung, Pflege und Krankheitsvorbeugung durch Impfungen und Parasitenbekämpfung sollten Erkrankungen Ihres Tieres zu einer seltenen Ausnahme werden lassen. Häufig ist es aber für den Heilerfolg im Fall der Fälle entscheidend, wie rechtzeitig die Krankheit erkannt wurde. Deshalb ist es sehr wichtig, als Tierbesitzer ein "gesundes Gespür" für Krankheitsanzeichen zu entwickeln - und vor allem dafür, ab wann die Alarmglocken läuten sollten!
Die wichtigsten Krankheitsanzeichen:
Verminderter Appetit
Über kurz oder lang kennt jeder sein Tier sehr genau. Man weiß, was es gerne frisst und ob es normalerweise eher viel oder wenig Futter aufnimmt. Wird nun das gewohnte Futter nicht angerührt und werden auch die sonst liebend gerne angenommenen Leckerbissen verweigert, dann ist jedenfalls erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Hält die Appetitlosigkeit auch am zweiten Tag an, so ist es empfehlenswert, den Tierarzt zu konsultieren.


Durchfall, Erbrechen
Durchfall und/oder Erbrechen sind weitere, sehr ernstzunehmende Krankheitsanzeichen, sofern deren Ursache nicht in bloßer "Überfütterung" gefunden werden kann. Wenn sich das Krankheitsbild nach einem Tag Nahrungskarrenz nicht ändert, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Besonders bei Welpen, die ja noch wenig Energiereserven haben, sollte man bei Durchfall und/oder Erbrechen besonders aufmerksam sein.


Abweichung der Körperinnentemperatur
Die Körperinnentemperatur ist ein wichtiger Hinweis auf eine Reihe von Erkrankungen. Gemessen wird sie bei Hund oder Katze im After. Jedes handelsübliche Fieberthermometer ist dafür geeignet. Die Normaltemperatur eines mittelgroßen, erwachsenen Hundes beträgt 38,0 - 39,0°C. Kleine Hunde haben eine etwas höhere Normaltemperatur. Bei der Katze liegt die mittlere Normaltemperatur bei 38,0 - 39,3°C. Bei Temperaturerhöhungen von über einem Grad spricht man von Fieber. Dann sollten Sie tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Vorsicht: Schon bei einer Untertemperatur von mehr als 0,5°C unter dem Normalwert ist der Gang zum Tierarzt unumgänglich.

Mattigkeit, Apathie
Sowohl Hunde als auch Katzen schlafen viel und gerne. Das ist insofern altersabhängig, als Welpen und alte Tiere ein höheres Ruhebedürfnis haben. Insgesamt gesehen ist also eine gewisse "Faulheit" völlig normal. Auffällig wird es erst, wenn unsere vierbeinigen Lieblinge nicht mehr zum Spielen zu motivieren sind oder das Begrüßungsritual beim Nachhausekommen der Bezugspersonen ausfällt. Wenn die Mattigkeit bzw. Apathie nicht die Folge einer außergewöhnlichen körperlichen Aktivität ist (Herumtollen, lange Spaziergänge usw.), so kann sie immer als ernstes Krankheitsanzeichen gewertet werden.

Husten, Niesen
Erkrankungen der Kopfschleimhäute oder des Atmungstraktes sind relativ häufig. Grund dafür sind oft dieselben, die auch beim Menschen schnupfenartige Symptome auslösen. Nicht zu vernachlässigen ist, dass auch Parfüms oder Haarsprays die empfindlichen Schleimhäute unserer Heimtiere reizen können. Wenn als Ergebnis der Schleimhautreizungen oder Atemwegsirritationen Husten oder Niesen auftreten - womöglich bei gleichzeitig erhöhter innerer Körpertemperatur - dann sollte sich der Tierarzt den Patienten anschauen.

Kurzatmigkeit
Auffällig hohe Atemfrequenz - im Unterschied zum Hecheln - und rasche Ermüdung bei körperlicher Bewegung sollten immer ernst genommen werden. Entweder steckt eine akute Infektion der Atemwege, ein Herz-Kreislaufproblem oder eine Organstörung dahinter. Kurzatmigkeit ist in jedem Fall ein Grund für eine exakte Untersuchung durch den Tierarzt.
Juckreiz
Jedes Tier kratzt sich gelegentlich. Das ist noch kein Grund zur Sorge. Wenn aber büschelweise Haare herumliegen oder sich im schlimmsten Fall sogar schon haarlose Stellen am Tier zeigen, liegt sicher eine derart gravierende Hauterkrankung vor. Der Juckreiz kann - angefangen vom Flohbefall bis zu Hormonstörungen oder Organerkrankungen - derart viele verschiedene Ursachen haben, dass nur eine exakte tierärztliche Diagnose und Therapie wirklich zielführend ist.

Notfälle erkennen - Richtig reagieren:

Bei Notfällen besteht wohl kein Zweifel, dass das Tier schnellstmöglich tierärztlich versorgt werden muss. Allzu oft aber ist aufgrund verschiedener Umstände einige Zeit zu überbrücken. Dabei ist es natürlich für den späteren Krankheits- bzw. Heilungsverlauf entscheidend, dass richtige "Erste Hilfe" geleistet wird. Hier ein paar Anregungen, wie Sie sich im Notfall richtig verhalten, bis das Tier zum Tierarzt verbracht wird:

Krankheitssymptome - Knochenbrüche:
Hochgradige Schmerzhaftigkeit, Lahmheit, evtl. abnorme Stellung von Gliedmaßen, bei Rippenbrüchen Atemnot
Erste Hilfe Transport auf einer festen Unterlage (Tragbahre, Korb usw.), bei offenen Wunden Verband anlegen, evtl. mit sterilen Kompressen aus dem Verbandskasten
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Krankheitssymptome Bißverletzung:
Bißverletzung, sonstige Verletzung: Gerade nach außen hin kleine Wunden können gefährlich sein, wenn sie tief sind oder die Haut abgehoben wurde, da sie immer infiziert sind
Erste Hilfe Hochgradige Verschmutzungen mit lauwarmem Wasser abwaschen, Desinfektion, Blutstillung, Verband
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Krankheitssymptome -Augenirritation:
Lichtscheue, Blinzeln, Lider sind halb oder ganz geschlossen, Augenausfluss, Schwellungen, Rötung der Lidbindehäute, sichtbare Fremdkörper wie z. B. Pflanzenteile
Erste Hilfe Mit Wasser getränkte (kein Kamillentee), kalte Bausche auflegen, Tier in den Schatten oder abgedunkelten Raum bringen, sichtbare Fremdkörper - wenn leicht entfernbar - herausnehmen

Krankheitssymptom -Ohrenschmerzen:
Häufiges bis unentwegtes Kopfschütteln, Kratzen in der Ohrgegend, Reiben des Kopfes an Wänden oder Gegenständen, Schiefhalten des Kopfes, evtl. Gleichgewichtsstörungen
Erste Hilfe Äußeres Ohr inspizieren und gegebenenfalls reinigen; nicht mit Wattestäbchen o. ä.. in den Gehörgang eindringen, da eventuelle Fremdkörper (z. B. Getreidegrannen) sonst tiefer hineingeschoben werden!
Krankheitssymptom -Akuter Durchfall:
wässriger Kot wird abgesetzt bzw. spritzt mitunter aus dem After; Blut- und/oder Schleimbeimengungen
Erste Hilfe Zum Trinken leichten, mit Zucker und Salz versetzten schwarzen Tee oder Kamillentee bzw. Elektrolyt-Drink anbieten,
kein Futter

Krankheitssymptom -Erbrechen:
Erbrechen, Speichelfluss: Würgebewegungen, Entleerung von Futter, Schleim oder Schaum aus der Mundhöhle; Pfotenreiben am Mund
Erste Hilfe Bei wiederholtem Erbrechen jegliche Nahrung oder Flüssigkeit entziehen; Mundhöhle inspizieren, Fremdkörper gegebenenfalls entfernen
Krankheitssymptome -Krampfanfälle:
Muskelzittern, gekrümmte Körperhaltung, Bewegungsstörung, evtl. kurzfristige Unansprechbarkeit bis Bewusstlosigkeit, Verdrehen der Augen, panischer Gesichtsausdruck, Speichelfluss
Erste Hilfe Tier auf den Boden legen, möglichst für weiche Unterlage (Decke) sorgen, Gegenstände aus dem Weg räumen, damit durch unkontrollierte Bewegungen keine Verletzungen entstehen, Ruhe bewahren!
Krankheitssymptome -Insektenstich:
heftiges Belecken der Stichstelle, schmerzhafte Schwellung; bei Stich im Rachenbereich Atemnot; Nesselausschlag
Erste Hilfe Stichstelle kühlen, Stachel entfernen, bei Stich im Rachenbereich besteht höchste Erstickungsgefahr - Eiswasser verabreichen, evtl. Eis lutschen lassen

Krankheitssymptome -Vergiftung:
Seltener als man annimmt, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe, Mattigkeit, Bewusstlosigkeit, Blutungen aus den Körperöffnungen
Erste Hilfe Nach Möglichkeit Art des Giftes feststellen
(Verpackung, Pflanze usw.)
Krankheitssymptome -Unfall:
Häufig schwerwiegende innere Verletzungen, mehr oder weniger deutliche sichtbare Verletzungen; Blutungen, Atembeschwerden, Bewusstlosigkeit
Erste Hilfe Das Tier ruhig lagern, evtl. Maulkorb anlegen, da verletzte Tiere unberechenbare Abwehrbewegungen machen können, Blutstillung, Verband, schonender Transport auf fester Unterlage (Bahre, Korb usw.)

Krankheitssymptome -Hitzschlag:
Starkes Hecheln, Krämpfe, ängstlicher Blick, Bewusstlosigkeit
Erste Hilfe Das Tier in den Schatten bzw. an einen kühlen Ort bringen, für Abkühlung sorgen, Wasser anbieten, evtl. mit kaltem Wasser abspritzen

Krankheitssymptome -Schock:
Schleimhäute sind porzellanweiß, Atmung und Puls sind flach, kalte Gliedmaßen, Zittern, Bewusstlosigkeit

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